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​Schlachthof Mittelbünden AG | Industriestrasse 25 | 7408 Cazis

Sortiment des Schlachthof Mittelbünden AG

Die Geschichte des Schlachthof Mittelbünden

Der Schlachthof Mittelbünden in Unterrealta steht seit 1999 im Dienst der direktvermarktenden Landwirte aus der Region. Der Betrieb ist inzwischen zu einer festen Grösse unter den Anbietern von Dienstleistungen im Bereich der Fleischverarbeitung geworden.

Der Bau

Am 7. September 1998 gründeten 142 anwesende Aktionäre in Thusis die Schlachthof Mittelbünden AG. Dies war das Ergebnis zahlreicher Sitzungen, die notwendig waren, um diesen wichtigen Schritt zu erreichen. Schon 1995/96 hatte eine Arbeitsgruppe intensiv darüber nachgedacht, wo Tiere zur Schlachtung hingebracht werden sollten, wenn der Schlachthof in Chur geschlossen wird. Nachdem feststand, dass der ursprünglich vorgesehene Schlachthof nach EU-Normen nicht finanzierbar war und die Zusammenarbeit mit dem ersten Unternehmen nicht erfolgreich verlief, entschied man sich 1997, die Variante eines kleineren Schlachthauses in der Nähe der heutigen Bündner Arena weiterzuverfolgen. Damit war das Grundkonzept des Schlachthofs Mittelbünden geboren. Im Frühling 1998 wurde intensiv für die Aktienzeichnung geworben, die erfolgreich verlief: Das Aktienkapital von 435.000 Franken bildete das Fundament für die Finanzierung des Schlachthofs. Auch die Suche nach Beiträgen à fond perdu verlief nicht minder erfolgreich: Bereits im Herbst 1998 waren 450.000 Franken zugesichert. Diese günstige finanzielle Ausgangslage erlaubte es dem frisch gewählten Verwaltungsrat, die Detailplanung optimistisch anzugehen.

Verpachten oder selbst betreiben?

Der Verwaltungsrat hat sich eingehend mit der wichtigen Frage beschäftigt, ob der Schlachthof verpachtet oder in Eigenregie betrieben werden sollte. Vorläufig kam man zu dem Schluss, dass ein eigenständiger Betrieb nicht sinnvoll ist. Infolgedessen wurde beschlossen, den Schlachthof zur Verpachtung öffentlich auszuschreiben. Leider gingen nur drei Bewerbungen ein. Jedoch überzeugte einer der Bewerber mit viel Motivation und Kompetenz. Der Verwaltungsrat folgte seinem Wunsch, dort zu arbeiten - und es war eine glückliche Entscheidung, denn Martin Monti ist seit Anfang an Betriebsleiter im Schlachthof Mittelbünden und kann auf die tatkräftige Unterstützung seiner Frau Helene zählen.

Personalfragen waren auch später ein Dauerthema bei den Sitzungen des Verwaltungsrats, da sich zeigte, dass qualifizierte Metzger auf dem Arbeitsmarkt rar sind.

Corpataux enthüllt Kunstwerk am Schlachthof

Zum Abschluss der Bauarbeiten konnte trotz engem Zeitplan am 16. Oktober 1999 ein Tag der offenen Tür abgehalten werden. Die Anlage beeindruckte zahlreiche Aktionäre, Gäste, potenzielle Kunden und Geldgeber mit einer Fülle von Einrichtungen und Geräten. Besonders hervorzuheben war jedoch die Kunst an der Schlachthof-Fassade, die der Künstler Jean-Pierre Corpataux eigenhändig enthüllte. Obwohl solche Werke an Schlachthöfen unüblich sind, erfreut die Einzigartigkeit des Gemäldes das Personal und die Kunden jeden Tag aufs Neue. Motiviert durch die Eröffnung, nahm das Personal seine Arbeit im neuen Schlachthof auf. Zwar mussten einige Anpassungen bei den Einrichtungen vorgenommen werden, um den Arbeitsablauf wunschgemäß zu gestalten, doch jetzt läuft alles wie am Schnürchen.

Rinderhälften gemalt, Farbe Künstlers Jean-Pierre Corpataux beim Schlachthaus Unterrealta

Wursterei schliesst die Angebotslücke

Aufgrund der beteiligten Metzger wurde beim Bau des Schlachthofes bewusst auf eine Wursterei verzichtet. Da jedoch weniger Metzgerkunden, als erwartet die Dienstleistungen in Unterrealta beanspruchten, beschloss der Verwaltungsrat im Jahr 2002, die entstandene Lücke mit dem Bau einer Wursterei im Dachgeschoss zu schließen. Hierfür wurde das Aktienkapital erhöht. Ab Juni 2003 begann das Team um Martin Monti mit der Produktion von Hauswürsten, Salsiz, Mostbröckli und anderen Köstlichkeiten. Die Kunden waren sofort begeistert von dem neuen Angebot und der Qualität der Produkte, was den Schritt als notwendig bestätigt hat.

Qualitätssicherung durch Sanierungsbau

Um die Betriebsbewilligung zu erneuern, musste ein paar bauliche Maßnahmen umgesetzt werden, um den Kontakt zwischen Kunden und Schlachtpersonal zu minimieren. Im Jahr 2016 wurden Garderoben für Männer und Frauen im sogenannten „Sanierungsbau“ errichtet, der als Erweiterung diente und an den bereits überdachten Vorbau anknüpfte. Kunden dürfen weder die Garderoben noch die Toiletten betreten. Aus diesem Grund wurde auch ein separates Kunden-WC eingerichtet, welches während den Öffnungszeiten für alle zugänglich ist.
Das Obergeschoss des Anbaus wurde als Sitzungs- und Archivraum gestaltet, wobei ausreichend Ablageflächen zur Verfügung stehen. Zudem konnte ein zweiter Büro-Arbeitsplatz eingerichtet werden. Ein separater Treppenaufgang zum Vakuumierraum im Obergeschoss gewährleistet auch, dass Kunden nicht unbeabsichtigt das Metzger-Personal stören.

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